Bildende KünstlerInnen arbeiten in Ateliers und MusikerInnen üben in Proberäumen, im Konzert hört man Musik und im Museum sieht man Bilder. Oder? Was kann ein Musiker von einer bildenden Künstlerin über Rhythmus lernen? Was passiert wenn die Zuschauer auf einmal selbst die Verantwortung für ihre Aufführung mittragen? Und welche Perspektiven ergeben sich wenn KomponistInnen, TänzerInnen und bildende KünstlerInnen gemeinsam eine Klangskulptur bauen? Unter dem Thema „how to get out of the cage“ hat sich ein interdisziplinäres Ensemble zusammengefunden, um Rollen und Grenzen, Erwartungen und Traditionen zu beleuchten und zuhinterfragen. Für das Projekt sind die jungen KünstlerInnen raus aus ihren jeweiligen Hochschulenund Akademien, um sich zu treffen, gemeinsam auszutauschen und zu arbeiten.
Die unterschiedlichen Sichtweisen, die die Disziplinen mit sich bringen nicht nur als Gegensätzenebeneinander zu stellen ist dabei die Herausforderung, sie als Erweiterung des eigenen Horizonts zu begreifen und den interdisziplinären Austausch als Inspirationsquelle für neue Arbeiten zu nutzen das Ziel. Über den Tellerrand zu blicken, eigene Perspektiven zu hinterfragen und Grenzen zu öffnen sind dabei weit über die Künste hin ausreichende Themen. Vielmehr werden hier auchgesellschaftliche, politische und philosophische Fragen mit den Mitteln der Kunst reflektiert.
Die aufgekommenen Antworten und offen gebliebenen Fragen passen in kein gewöhnliches Aufführungsformat. Eine interdisziplinäre Konzertinstallation - Arbeiten im Raum angeordnet, Konzerte, Skulpturen, Installationen, Performances, improvisiert, komponiert, interpretiert. An diesem Abend ist das Publikum eingeladen sich seine eigene Aufführung zusammenstellen, wie im Museum umherzuwandeln, zu verweilen, auf der Bühne, im Saal, in den Künstlergarderoben und Katakomben hinter dem Konzertsaal. Eine Flügelskulptur auf der Vorderbühne, ein Klangaltar in einem Raum aus Schalltrennwänden, John Cage im Treppenhaus, zwei Violinen fordern zwei Tänzerinnen zum Tanz auf, Video und Performance verschmelzen;
Das vierzehnköpfige Ensemble, bestehend aus bildenden Künstlerinnen, Komponisten,Tänzerinnen und Musikerinnen und Musikern von den Kunstakademien Düsseldorf und Münster, der Hochschule für Musik und Tanz Köln, sowie der Folkwang Universität der Künste Essen zeigteigene bildnerische Arbeiten, Uraufführungen, Improvisationen, Videos, Interpretationen, Choreographien und Installationen.
Die Arbeiten entstanden im Rahmen der ca. dreimonatigen Kooperation für diese Aufführung.
Annika Albrecht (Kunstakademie Düsseldorf, bildende Kunst), Moritz Baerens (HfMT Köln, Kontrabass), Nicolas Berge (HfMT Köln, Klavier und Leitung), Xaver Holder (HfMT Köln,elektronische Komposition), Mahalia Horvath (Folkwang UdK Essen, Physical Theatre), Paulina Jürges (HfMT Köln/ZZT, Tanz), Hannah Krebs (HfMT Köln/ZZT, Tanz), Vincent Michalke (HfMTKöln, elektronische Komposition), Tim Pauli (Folkwang UdK Essen, integrative Komposition), Sabrina Podemski (Kunstakademie Düsseldorf, bildende Kunst), Miriam Rieck (HfMT Köln/ZZT,Tanz), Lola Rubio (HfMT Köln, Violine), Marie Samrotzki (Kunstakademie Münster, bildende Kunst), Lukas Schäfer (HfMT Köln, Jazz/Pop-Schlagzeug)
Kontakt
Nicolas Berge
künstlerische Leitung
nicolasberge(at)posteo(dot)de